Beginn - Ursachen - Konfliktparteien - Verlauf - Kriegsfolgen - Quellen
Beginn am 24. März 1991 durch die Ausdehnung des Liberiakrieges durch die Revolutionary United Front (RUF) und die National Patriotic Front of Liberia (NPFL).
Ende im Jahre 2002 durch ein Friedensabkommen.
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Durch die gemeinsame Grenze zu Liberia wurde Sierra Leone in den liberanischen Bürgerkrieg verwickelt.
Sierra Leone hatte sich seit August 1990 an der von Nigeria dominierten ECOMOG-Streitmacht beteiligt.
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Als politisch-militärische Organisation operierte seit März 1991 die mit der NPFL Charles Taylor kollaborierende Revolutionary United Front (RUF) von Foday Sankoh.
Die Militärherrschaft seit Ende April 1992 zu stürzen und die Kontrolle der Diamantenminen zu erlangen.
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Die Militärherrschaft begann 1992 und hält die Macht bis heute in der Hand.
1991 | Die von Charles Taylor geführte Rebellenbewegung Nationalpatriotische Front Liberias (NPFL) überfiel mehrere Dörfer auf sierra-leonischem Terrain. Präsident Joseph Saidu Momoh entsandte daraufhin Truppen in den Kailahun-Distrikt. Im Mai bereitete die Armee eine Großoffensive gegen die NPFL Rebellen vor. |
1992 | Ende April stürzte eine Gruppe Militärs unter Valentine Strasser den Staats- und Regierungschef Joseph Saidu Momoh. Sie begründeten ihren Putsch u.a. mit dem anhaltenden Guerillakrieg an der Grenze zu Liberia. Seit dem Militärputsch bis 21. Juni 1995 gilt ein generelles Parteienverbot. |
91/92 | Einzelne Gebiete wurden im Osten des westafrikanischen Landes vom Rest des Landes abgeschnitten und von Rebellen kontrolliert. Seit 1992 herrscht bewaffnete Anarchie. |
1995 | Der Krieg wird auf alle Landesteile ausgedehnt, Freetown wird bedroht. Am 27. April kündigt Strasser an, das Verbot politischer Parteien aufzuheben, ethnische Gruppierungen bleiben weiterhin verboten. |
1996 | Im Frühjahr des Jahres gab es erstmals Friedensgespräche mit der Revolutionary United Front. |
1997-05-26 | Putsch der Armee. Der erste frei gewählte Regierungspräsident Ahmad Kabbah wird abgesetzt. Nigerianische Soldaten marschieren in der Hauptstadt Freetown ein und versuchen vergeblich die Putschisten zur Aufgabe zu bewegen. |
1998-02-14 | Soldaten der westafrikanischen Eingreifgruppe haben die Militärjunta in die Flucht getrieben. Das Regime sei zusammengebrochen, erklärte der Kommandeur der von Nigeria geführten Truppe, General Timophy Shelpidi. Ziel der Offensive sei die Wiedereinsetzung von Präsident Ahmed Tejan Kabbah. |
1999-01-13 | Rebellen setzen bei Rückzug ganze Stadtviertel in Brand. Darunter auch das Gebäude der UN-Beobachtermission. |
1999-04-23 | Ein neues Massaker der Rebellen (RUF) überschatten die Verhandlungen zur Beendigung des Bürgerkrieges. Mehr als 100 Menschen wurden mit Buschmessern getötet. Auch Massenvergewaltigungen sind an der Tagesordnung. |
1999-05-19 | Die Rebellen und die Regierung einigen sich auf einen Waffenstillstand und Friedensgespräche. |
1999-07-12 | Die Revolutionäre Vereinigte Front (RUF) wird nun an der Regierung beteiligt. Ihre Kämpfer sollen in eine künftige nationale Armee integriert werden. Doch tief im Busch haben die Waffenverstecke angelegt. |
1999-07-29 | Nach acht Jahren Bürgerkrieg endlich Einigung in Sierre Leone. Die Tatsache, dass der Rebellenchef Foday Sankoh und der neue Präsident Olusegu Obasajo zu Zeiten der Militäardiktatur gemeinsam im Gefängnis saßen, forderte die Gesprächsbereitschaft zwischen den Gegnern. Auch Liberias Präsident lenkte in den Friedensprozess ein. Der Weg war frei für das Abkommen von Togo. |
2000-03 | Das von der Regierung erstellte Programm zur Entwaffnung und Eingliederung für alle Ex-Kämpfer geiet ins Stocken als die RUF-Rebellen wieder zu den Waffen griffen und UN-Soldaten als Geiseln nahmen. |
2000-12-21 | Neue Kämpfe in der Grenzregion zu Sierre Leone und Liberia haben eine überstürzte Flucht der Einwohner von umkämpften Dörfern ausgelöst. Anfang September starteten bewaffnete Gruppen aus den Nachbarländern ihre Angriffe. Dabei sind bisher mindestens 600 Menschen getötet worden. Verwickelt in den Konflickt sind Dissidenten aus Guinea, die von den Rebellen der RUF in Sierra Leone unterstützt werden. Die Vereinten Nationen warnen vor einer Ausbreitung des Konflikts über ganz Westafrika. Es besteht große Gefahr, dass in Guinea ein Bürgerkrieg ausbricht. |
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Zwei Jahre nach Umsetzung des im Jahre 2000 geschlossenen Friedensabkommens sollen die Kriegsverbrechen geahndet werden. Dazu wurde ein UN-Tribunal errichtet, das seinen Sitz in Sierra Leone selbst hat und dem überwiegend einheimisches Personal angehören. Einer der Hauptangeklagten ist der frühere liberianische Präsident Charles Tayler, der sich allerdings weigert zu erscheinen. Sein Exilland Nigeria will ihn auch nicht ausliefern.
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Internationales Handbuch - Länder aktuell
Harenberg Lexikon der Gegenwart (Aktuell '92; Aktuell '93; Aktuell '94, Aktuell '95; Aktuell '96)
Haller Tagblatt: 26. Mai 1997, 3. Juni 1997, 14. Februar 1998, 12. / 13. /15. Januar 1999, 23. April 1999, 26. Juni 1999, 12. Juli 1999, 29. Juli 1999, 21. Dezember 2000, 9. Januar 2001, 9. Juni 2004
IAP: Juni 1999
Stand: 2004-07-18 Aktueller Bearbeiter: Jürgen Gierich Ursprungsautorin: Minh Chau Nguyen Frühere Bearbeiter: Minea Fritzsche, Volker Rabe, J. G., Katherin Lozano, Anja Finkbeiner (1999), Nicole Preuhs (2000), Vesna Maglajlic (2002) Grafik: "Unsere Erde" von Rudas & Karig (Verlag Markt und Technik) Datei: sierra/sierra1.htm |