Stammeskonflikt zwischen Hutu und Tutsi in Burundi

Die Hutu-Volksgruppe (ca. 80 % der Bevölkerung) versuchte die Tutsi-Herrschaft (ca. 14 % der Bevölkerung) zu brechen und einen von der Hutu-Mehrheit geführten Staat zu gründen. Die extrem monarchistische Partei der Tutsi versuchte ihre Macht mit Terror und Repressionen zu erhalten. Nachdem tausende von Menschen sterben mussten, unterzeichneten die Konfliktparteien zum wiederholten Male ein Waffenstillstandsabkommen, das eine Übergangsregierung vorsah.
Im Jahr 2000 wurde in Arusha ein Friedensvertrag geschlossen.
Informationen zu der gemeinsamen Geschichte von Burundi und Ruanda
burundi+ruanda.gif (10196 Byte)

KonfliktparteienVerlauf - Folgen - Lösungsansätze - Quellen


Konfliktparteien

Hutu-Organisationen

Tutsi-Organisation

organisiert in der Parti de l'Unité et du Progrès National du Burundi (UPRONA)


Konfliktparteien - Verlauf - Folgen - Lösungsansätze - Quellen

Verlauf

1960 bis 1962

Auftrag zur Bildung einer privisorischen Regierung durch de belgische Verwaltung. Parlamentswahlen im September 1961: die UPRONA bekomtm 85 % der Stimmen; Premier wurde Rwagasore, der im Oktober von Mitgliedern der Parti Démocrate Chrétien (PDC) ermordet wurde. Daraufhin wurde die PDC aufgelöst. König Mwambutsa IV. (seit 1915 König) übernahm die Regierungsgeschäfte.

1965 bis 1969

Ermordung des letzten Premierministers des Königreiches (ein Hutu). Putsch durch die Hutu, Niederschlagung des Aufstand undHInrichtung der beteiligten Hutu-Führer. Monarchie der Tutsi - Sturz ein Jahr später (1966), dann erste republikanischer Staatschef ohne Verfassung.

1972 - 1987

Hutu-Aufstand von 1972. Blutig niedergeschlagen, Massaker an der Hutu-Bevölkerung: 80.000 Tote und 150.000 Flüchtlinge.  Tutsi-Regierungen.

1988 bis 1994

Erneuter Aufstand der Hutu, nach ein ehemaliger Tutsi-Soldat zwei Hutu erschossen hatte. Wiederum Kämpfe, bei denen 50.000 Hutu ermordet wurden. 1991 erneute Kämpfe, Tote und Flüchtende.

... und weiter ...

1996-07-25 Putsch des Tutsi-Majors Buyoya. Kämpfe zwischen der Tutsi-Armee und der Guerillaorganisation "Nationalrat für die Verteidigung der Demokratie" (CNDD). Umsiedlung der Hutu-Bevölkerung in bewehrte Lager - > Massaker.
2001-04-19 Offiziere der Tutsi-Armee  versuchten einen Militärputsch gegen Präsident Pierre Buyoya, scheiterten aber.
2001-03-03 Heftige Attaken von Hutu-Rebellen in der Hauptstatd Bujumbura.
2003-01-24 60.000 Menschen auf der Flucht vor Gefechten zwischen Regierungsarmee und Hutu-Rebellen.


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Folgen

Der Bürgerkrieg soll etwa im Jahr 2005 zu Ende gegangen sein. 300.000 Menschen sollen ums Leben gekommen sein.


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Nach dem Ende des Bürgerkriegs

April 2015: Erneute Auseinandersetzungen, nachdem Präsident Pierre Nkurunziza für eine dritte Amtszeit kandidieren wollte, was von der Verfassung her nicht möglich war. Trotzdem siegte der ehemalige Hutu-Rebellenführer bei der Wahl im Juli. Die Opposition hatte die Wahl boykottiert. Seitdem kam es zu Gefechten zwischen zwischen Regierungstreuen und der Opposition. Insgesamt hat es bereits 200 Todesopfer gegeben; mehr als 220.000 Menschen sind auf der Flucht.

Mai 2015: Machtübernahme durch das Milität. Gefechte zwischen Anhängern des Putschisten Godefroid Niyombare und Getreuen des Präsidenten Nkurunziza.


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Quellen

Westermann Lexikon - Krisenherde der Welt
                                    Konflikte und Kriege seit 1945, S. 182ff.
http://www.afrikahaus.net/page44.html  Stand: 18.3.2005
http://de.wikipedia.org/wiki/Burundi Stand: 18.3.2005

IAP 1/1998, 4/2001, 5/2001, 2/2008

SüdwestPresse/Haller Tagblatt 2015-05-15, 2015-12-14



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Stand: 19-12-20
Letzter Bearbeiter: J. Gierich
Erste Bearbeiterin: Anja Sturm (Juni 2005)
Grafik: "Unsere Erde" von Rudas & Karig (Verlag Markt & Technik)

Datei: burundi+ruanda/burundi.html